Foto: Perito Moreno Gletscher    (C) Papaya Tours


Letztes Update: 11.12.18
Wir sind von Patagonien zurück. Es war eine ganz tolle Reise! Die Nachbearbeitung läuft ...
Aktuelles   (1) Auftakt   (2) Fitz Roy   (3) Moreno-Gletscher   (4) Torres del Paine
(5) Feuerland   (6) Ushuaia    (7) Finale   Ex-Aktuelles

Unsere Tour auf der Karte - Per Karten-Klick zum Bericht


Gesamtroute ab / bis Buenos Aires (C) Papaya Tours

Die linke Skizze unserer Reiseroute hatte ich ja schon im März hier eingestellt. Sie beinhaltet den Anfangs- und Endpunkt unseres Trips: Buenos Aires. Beide Besuche könnt ihr per Klick auf (1) oder (2) direkt abrufen.

Die wesentlichen Etappen unserer Reise spielten sich aber ca. 3.000 km weiter südlich ab.

Hier ist die Papaya-Tours-Karte (rechts) leider schlecht aufgelöst (und Papaya hat auch nichts Besseres).

Dennoch könnt ihr auch hier per Klick auf die Karte zum jeweiligen Detail- Bericht kommen.


Unser Haupt-Aktionsgebiet   (C) Papaya Tours


Aktuelles


Die Ein- und Ausreise-Stempel Argentinien und Chile

(05.12.) Wir hatten ja zwei Grenz- Übertritte von Argentinien nach Chile und wieder zurück.

Der erste war auf dem Landweg: Längliche Prozedur, alles Gepäck musste aus dem Bus ausgeladen werden, wurde gescannt und wieder eingeladen.

Der zweite war "auf hoher See", im Beagle Kanal vor Ushuaia. Es dauerte zwar, aber wir mussten uns um nichts kümmern, es wurde alles von der Besatzung der Stella Australis erledigt.

Die Grenzübertritte sind im Pass dokumentiert: 6 Stempel!

Ebenfalls im Pass verewigt: Der (nicht offizielle) Stempel des südlichsten Postamts der Welt: Fin del Mundo!

Wenn man sich jetzt überlegt, dass jeglicher Straßenverkehr zwischen Argentinien und dem argentinischen Teil Feuerlands (z.B. Ushuaia)  über die chilenische Grenze geht, kann man die Geduld der Betroffenen nur bewundern.


Stempel vom Ende der Welt


(04.12.): Der Koffer ist ausgepackt, die Waschmaschine läuft, und unsere ca. 3.000 Fotos sind gesichert! Dieser Blog ist "im Prinzip" fertig, weil ich ihn ja schon von unterwegs laufend aktualisiert habe. Trotzdem will ich in den nächsten Tagen noch ein paar Ergänzungen machen:
  • zusätzliche Fotos
  • Links zu weiterführenden Infos
  • eine klickbare Karte, mit der man direkt zum jeweiligen Abschnitt springen kann

Schaut also auch in den nächsten Tagen und Wochen gelegentlich mal wieder vorbei!

Dieser Reisebericht ist kein interaktiver Blog. Wer aber Kommentare, Anmerkungen oder Verbesserungsvorschläge hat, kann mich sehr gerne direkt per Mail kontaktieren
(Schreibt bitte dazu, ob ich euren Beitrag hier veröffentlichen darf):

Feedback zum Reisebericht "Argentinien/Chile - Wildes Patagonien"

Ich hatte mich ja entschlossen, diesen Reisebericht öffentlich zu machen, damit auch andere Interessierte darauf zugreifen können. Der Preis dafür ist der Verzicht auf Fotos, auf denen andere Personen erkennbar sind. Unsere (teilweise sehr lustigen) Gruppenfotos müssen also hier "draußen bleiben". Wir tauschen sie aber natürlich intern aus.

Beim folgenden Foto muss ich mir wohl keine Sorgen machen, denn das hat Australis im Rahmen der Aktion "Teilnehmerfotos" bereits veröffentlicht. Unsere Reise ist dort unter diesem Link anhand von Teilnehmer-Fotos dokumentiert.


Bei einem der zahlreichen Landgänge sind alle begeistert   (C) Australis


Der Auftakt (13.-15.11.) ...
... war in Buenos Aires. Wir haben ziemlich Glück gehabt, denn in der Nacht vor unserer Ankunft hat es hier wie aus Sturzbächen geregnet. Auf der Fahrt vom Flughafen in die Stadt haben wir links und rechts der Straße eine einzige Seenlandschaft gesehen: es war alles überschwemmt. An unserem ersten Tag war's noch wolkig, am 2. Tag dann strahlender Sonnenschein für eine ausgiebige Stadtwanderung.

Abends haben wir uns dann im Hochhaus des Deutschen Clubs noch einen Überblick aus dem 21. Stock verschafft, um danach in das bodennahe Nachtleben von Porto Madero reinzuschnuppern. Allzu spät wurde es aber nicht, denn morgen werden wir um 5 Uhr abgeholt ... 


Sonnenaufgang über dem argentinischen Festland


Und dann gleich rein in die farbenfrohe "La Boca"


Die Plaza Mayo mit dem rosaroten Regierungsgebäude


Und abends gleich ins Steakhaus


Der Park San Martin mit dem Denkmal für den Falkland-Krieg und dem Englischen Turm gegenüber


Ausblick vom 21. Stock des Deutschen Hauses Richtung Puerto Madera. Im Hintergrund der Rio de la Plata


Die "Frauenbrücke" im Puerto Madero 


Und Patagonisches Weißbier gibt's auch!


Weiterflug und -fahrt nach El Chaltén zum Fitz Roy und Cerro Torre (15.-18.11.)
Der heutige Tag (15.11.) war geprägt von einem krassen Szenerie- und Temperaturwechsel: Von der lauten Millionenstadt Buenos Aires ins 3000 km entfernte El Calafate, mitten im Nichts. Von den städtischen Sommertemperaturen zu knappen 8 Grad bei schneidend kaltem Wind. Trotzdem war's eine sehr gelungene Ankunft im Trekker- Eldorado El Chaltén: Der Fitz Roy zeigte sich nämlich schon aus 90 km Entfernung, und je näher wir kamen, umso aufgeregter wurden die Fotografen ... 

Früh-morgendlicher Abflug aus Buenos Aires


3 Stunden später: Ankunft in El Calafate


Weiter mit dem Bus - Pause im geschichtsträchtigen "La Leona"


Die "Guanacos" haben schon ein paar Schüsse abbekommen 


Ziemlich alles ist weit weg von hier ...


... nur der Fitz Roy (rechts) kommt langsam näher
Die Fotografen sind begeistert!


Auch  wir haben bei einem Abstecher zum Mirador Condores das Panorama sehr genossen


Heute (16.11.) ging's mit Bergführerin Paula ganz dicht an den Fitz Roy heran. Die 20km-Strecke mit 750 Höhenmetern Aufstieg (und auch wieder Abstieg) war für den Anfang schon mal nicht schlecht! Wir rückten dem Fitz Roy so nah auf die Pelle wie möglich, aber er hatte anscheinend Angst vor uns und versteckte sich hinter mehr oder weniger dicken Wolken.

Dennoch war's eine grandiose Tour! Und ein gutes Training für alle anderen Touren, die noch folgen werden. Hier ein paar Foto-Impressionen: 


Am ersten Aussichtspunkt: Rio de las Vueltas



Einer der beiden "Shelters", die's auf der Strecke gibt


Theorie und Praxis ...


Mehr Fitz Roy war heute nicht drin


Finaler Anstieg zur Laguna de los Tres


Unerwarteter Tiefblick auf die Laguna Sucia (die "dreckige" Lagune)


Beim Abstieg noch einmal ein Blick zurück


Die für heute (17.11.) geplante Tour wurde geändert. Es ging zur Laguna Torres am Fuß des Cerro Torre. Wie gestern schon, hüllten sich die Gipfel in Wolken. Trotzdem eine grandiose Tour!

Wir mussten etwas verhandeln, um zu zweit - auf eigene Verantwortung - noch einen Abstecher zum Aussichtspunkt Maestre machen zu dürfen. Dieser 2km-Abstecher hat sich rentiert, denn der Tiefblick auf die "Mündung" des Glacier Grande war spektakulär.

Lustig war dann, dass wir zeitgleich mit der Gruppe wieder unten in El Chaltén an unserem Hotel ankamen. Die Wiedersehensfreude war groß, das Gruppenfoto kann ich leider nicht hier einstellen.


Los geht's in Richtung Cerro Torre


Wie gestern: Theorie und Praxis ...


An der Laguna Torres. Der Torre versteckt sich leider hinter Wolken


Abstecher zum Aussichtspunkt Maestre


Der Glacier Grande kalbt in die Laguna Torres


Unser dritter Tag in El Chaltén (18.11.) war vom Wetter her der Beste! Er stand bis 16 Uhr zur freien Verfügung, und so machten wir uns in kleinen Gruppen auf den Weg. Egal, wo man war: heute zeigte sich der Fitz Roy nahezu ganztägig in voller Pracht, und auch der etwas störrischere Cerro Torre gab sich für Minuten unbewolkt.

Um 16 Uhr ging's dann weiter nach El Calafate.


Besser kann man den Fitz Roy wohl kaum erwischen
Auch der Cerro Torre taucht heute minutenweise aus den Wolken auf
Interessant sind die großflächigen hohen Wolken. Offenbar ein Phänomen bei sehr großen Windgeschwindigkeiten. Und die haben wir hier!
Es geht weiter nach El Calafate! Blick zurück aus dem Bus


El Calafate und Gletscher Perito Moreno (18.-20.11.)
Heute (19.11.) stand die Fahrt zum Gletscher Perito Moreno auf dem Programm. Und obwohl sich das Wetter sehr wechselhaft zeigte, war's ein eindrucksvoller Ausflug. Ich hab' ja schon einige Gletscher gesehen: etliche in den Alpen, einige in Canada und Alaska. Aber sowas noch nicht! Da fließt ein über 250 km2 großer Gletscher auf einer Breite von ca. 5 km mit einer Abbruchkante von bis zu 70 m Höhe in einen engen Ausläufer des Lago Argentino. Spektakulär! Wir haben zwar keine ganz großen Abbrüche erlebt, aber der scheinbar so statische Koloss knarzt und kracht ständig, auch im Inneren, und schiebt sich pro Tag ca. 1 bis 2 m weit vor. Unglaublich!

Hier nur einige von Hunderten Gletscher-Fotos des heutigen Tages. Der Perito Moreno Gletscher ist übrigens auch das Titelbild unserer Reise und damit dieser Webseite. 


Erster Gletscherblick, aus 7 km Entfernung


Mit dem Schiff kommen wir der Südkante näher


Oops, da bröselt was an der Südkante! (immer bedenken: Die Eiswände sind 40 bis 70 m hoch!)


Das Eisfeld von der Mitte aus gesehen


Die Nordkante


Die Barriere-Stelle heute


In der Mitte trifft der Gletscher auf das gegenüber liegende Ufer des Lago Argentino (dessen Seitenarm hier sehr schmal ist). Er blockiert damit zeitweise wie ein Stöpsel den Abfluss der Seitenarme Brazo Sur und Brazo Rico.

Wenn die Wasserpegel dann eine Differenz von ca. 13 bis 16 Metern haben, bricht der "Stöpsel" durch und formt eine Eis-Brücke. Diese bricht dann auch irgendwann ein. Ein einmaliges Spektakel, das relativ unvorhersehbar alle 2 bis 6 Jahre passiert.

Zuletzt am 21. März 2018. Hier ein Video von Spiegel-TV:

https://www.youtube.com/watch?v=wrqkr4Ds4t4

Momentan sind die Wasserpegel also gerade wieder recht ausgeglichen ...


Fahrt nach Chile ( Puerto Natales)   -   W-Trek im Torres del Paine National Park   (20.-24.11.)
Heute (20.11.) ging's mit dem Bus nach Chile. Die Grenz-Formalitäten kann man leider nur als traurig bezeichnen! Es gibt scharfe Gesetze, was man alles nicht mitnehmen darf. Vor allem frisches Obst und Gemüse, sowie tierische Produkte sind tabu! Das wäre ja noch OK. Aber dass für einen ganzen Reisebus das gesamte Gepäck aus- und wieder eingeladen werden muss, und dass für die Immigration nur ein einziger Schalter geöffnet ist, bei recht antiquiert anmutendem Ambiente, das gibt erst mal einen Minuspunkt an Chile!

Ich habe aber auch noch einen zweiten Minuspunkt zu vergeben: Die Agentur FantasticoSur hat uns zum vereinbarten Zeitpunkt (17:00) nicht bedient, und uns statt dessen eine Stunde später einbestellt. Zu diesem Zeitpunkt war das Office dann geflutet mit Teilnehmern anderer Gruppen, und wir mussten uns 40 Minuten lang deren Fragen und Wehwehchen anhören, bevor wir dann endlich unsere Vouchers für die nächsten 4 Tage bekamen. Es war eine Sache von 10 Minuten! Das hätten wir gerne um 17 Uhr erledigt gehabt!

Ein weiteres Thema war: Christina und ich hatten keine Regenhosen mitgenommen. Das hätten wir tun sollen, da es hier "alle Jahreszeiten an einem Tag" gibt.

Wir konnten uns in Puerto Natales aber halbwegs gut nachversorgen, und dann am Abend endlich ganz relaxt bei einem Pisco Sour auf Chile und auf die bevor stehenden Tage anstoßen. Danach war Packen angesagt: Was geht mit auf den Trek?, was bleibt da?


Erster Pisco Sour in Chile


Das Umpacken ist gar nicht so einfach! 


Die Torres zeigen sich schon bei der Ankunft im National Park

Update (25.11.): Wir sind vom W-Trek im Torres del Paine National Park zurück und hatten 4 fantastische Tage dort, wenn sich auch die Wildheit Patagoniens in Form von Schneegestöber, Regen und brachialem Wind ab und zu deutlich gezeigt hat. Das "W" haben wir in der Mitte etwas gestutzt: Im Valle del Francés sind wir nicht bis ganz nach oben gegangen, weil es regnete und die Sicht zu schlecht war. Alles andere konnten wir wie geplant machen.

Morgen geht's von Puerto Natales mit dem Bus nach Punta Arenas, und hier werden wir abends an Bord unseres Kreuzfahrtschiffes gehen. Hier mal nur 4 Fotos als ersten Überblick vom W-Trek. Nachschub gibt's dann, wenn ich auf dem Schiff mehr Zeit habe ...       


An den Torres, den "3 Zinnen Südamerikas"

Am Lago Nordenskjöld. Komischer Name für einen See in Südamerika!

Grey Lake und Grey Gletscher. Wir waren bis vorne an der Landzunge rechts unten

Der Grey Gletscher gehört zum südlichen Eisfeld (Campo de Hielo Sur), der größten zusammenhängenden Eisfläche außerhalb von Arktis und Antarktis  


Punta Arenas und Expeditions-Kreuzfahrt zum Kap Hoorn nach Ushuaia (25.-29.11.)
Heute (25.11.) sind wir in Punta Arenas angekommen, der südlichsten Kontinentalstadt der Welt. 160.000 Einwohner, direkt an der Magellanstraße gelegen, ist sie das Tor zur Antarktis. So weit geht's für uns zwar nicht, aber immerhin 4 Tage lang durch die Fjorde und Schifffahrtsstraßen Feuerlands und zum Kap Hoorn.

Wir sind schon auf der Stella Australis eingecheckt, in knapp 2 Stunden ist Boarding. Um 20 Uhr geht's los!

Ich schreibe das vorab, denn die schlechte Nachricht dabei ist:

Wir werden an Bord kein Internet haben!

Es herrscht also nochmal 5 Tage lang "Funkstille" auf dieser Seite. Ich werde aber alle neuen Eindrücke offline vorbereiten, und dann gibt's ein großes Update von Ushuaia aus.


Am Hafen von Punta Arenas


Punta Arenas vom Aussichtsberg aus: Hinter der Stadt die Magellanstraße (oder Ost-West-Passage), dahinter "Terra del Fuego", Feuerland. Rechts am Hafen unser Schiff

Update (28.11.): Heute ist der letzte Tag unserer 4-tägigen Expeditions-Kreuzfahrt. Sie war (und ist immer noch) fantastisch! Bei großem Komfort und tollem Essen konnten wir in entlegene Winkel Feuerlands und bis zum Kap Hoorn vorstoßen. Möglich machen es 6 große Schlauchboote (Zodiacs), mit denen wir in Gruppen von bis zu 14 Personen an Land gehen konnten. Ein ausgeklügeltes System und perfekte Betreuung durch das "Expedition-Team" sorgt dafür, dass die Landausflüge sicher und trotzdem flott organisiert werden können.

So waren wir am 1. Tag in der Ainsworth Bay beim Wandern und an den Tucker-Inseln zum Pinguine beobachten. Am 2. Tag ging's auf die andere Seite der Darwin- Kordillere (südlichstes Eisfeld außerhalb der Antarktis) zum Pia-Gletscher und in die "Gletscher-Allee", wo das Schiff im 15-Minuten-Takt 5 imposante Gletscher passierte. Der 3. Tag bot den Landgang aufs Kap Hoorn und eine Besichtigung der Wulaia-Bucht, ein früheres Zentrum der Ureinwohner. Spät abends überqueren wir dann die Grenze zu Argentinien und laufen im Hafen von Ushuaia ein.

Sehr angenehm war, dass das Schiff nicht voll besetzt war: Statt maximal 210 Passagieren waren nur 130 an Bord, bei ca. 60 Mann/Frau Besatzung! Es gab also nirgends Gedränge oder Engpässe. Einziger (kleiner) Nachteil: Wir hatten an Bord weder Mobilfunk noch Internet. Internet hatte ich eigentlich erwartet, aber es ging auch ohne.

Hier die ersten kleinen Eindrücke von der fantastischen Fahrt:


Die Stella Australis in der Ainsworth-Bucht


Erster Start zum Landgang in den Zodiacs


Schwimmwesten nach Größe geordnet ablegen, Gruppen bilden, und los geht's! Im Hintergrund unser Schiff


Die bekannten essbaren Beeren


Die erste Orchidee der Saison (laut Guide Jade)


Die Whiskey-Bar auf der Sandbank


Nachspeisen-Büffet


Unser Schiff


Magellan-Pinguine auf Tucker-Island


Fotografin und Zodiac-Pilot


Brütende Kormorane


Bereit für den nächsten Landgang


Eiswürfel größeren Ausmaßes


Der Pia-Gletscher


Im Beagle-Kanal


Allee der Gletscher: Sie kommen im 15-Minuten-Takt


Am 28.11. um 7:00 Uhr morgens haben wir unser Ziel ist erreicht: Kap Hoorn! Die Anlandung erfolgt rechts unter dem Monument. Den Leuchtturm besuchen wir später ...

Kleiner historischer Exkurs zum Kap Hoorn: Das Kap wurde vom niederländischen Seefahrer Schouten 1616 entdeckt bzw. erstmals erwähnt. Schouten benannte es nach seiner Heimatstadt Hoorn (deutsch: Horn) bzw. nach dem gleichnamigen Schiff seiner Expedition. Die Hoorn wurde allerdings, nachdem sie Patagonien erreicht hatte, bei Reparaturarbeiten versehentlich abgefackelt. Die Reise musste auf dem 2. Schiff, der Eendracht, fortgesetzt werden.

Der spanische Name "Cabo de Hornos" wird von manchen als einer der größten Übersetzungsfehler der Geschichte bewertet. Es bedeutet nämlich "Kap der Öfen". Horn heißt auf spanisch cuerno, demnach hätte es "Cabo de Cuerno" heißen müssen. Jetzt gibt es aber auch abenteuerliche Interpretationen, wonach das Wort "Öfen" für die Feuer stehen soll, die die indigenen Yámana sogar auf ihren Kanus brennen hatten, um sich vor der Kälte zu schützen. Und die letztlich auch Namensgeber für Feuerland wurden.

Egal. Wenn man sich heutzutage an Bord eines luxuriösen Schiffs bei einem gepflegten Pisco Sour die Historie auf Großleinwand anschaut, während die Gletscher der "Darwin Range" an einem vorbei ziehen, bekommt man schon einen großen Respekt vor diesen Seefahrer-Teufelskerlen, die im 16. und 17. Jahrhundert (und auch davor schon!) von Europa aus auf ihren Nussschalen jahrelang durch die Weltmeere gesegelt sind.

Was sie und ihre Nachfolger dann an ihren Zielorten angerichtet haben, steht freilich auf einem anderen Blatt. Die Yámana z.B. wurden Anfang des 20. Jahrhunderts fast vollständig ausgerottet.


Wir sind da: Der südlichste Punkt außerhalb der Antarktis ...


... 2.400 km südlicher als das Kap der Guten Hoffnung


Das Monument. Den Globus am Nordkap fanden wir letztes Jahr besser

Wir hatten heute (28.11.) einen solchen Traumtag, dass selbst die Guides, die diese Tour alle 5 Tage machen, überrascht waren. Es gibt Hunderte von Fotos, hier erst mal noch ein paar - ohne Worte ...


Ushuaia liegt zum Greifen nah


Ushuaia und Umgebung (29.11.-01.12.)
Ushuaia hatten wir ja schon vor ein paar Tagen von unserem Schiff aus gesehen, und am 29.11. sahen wir es nochmals stundenlang aus der Ferne. Der Grund: Im Beagle-Kanal vor Ushuaia überquerten wir die Grenze nach Argentinien, und sowas zieht sich ... Aber kurz nach Mitternacht war es dann so weit: Wir konnten in den Hafen von Ushuaia einlaufen und waren damit wieder in Argentinien.

Am nächsten Morgen gab's für mich eine Schreck"sekunde" - und für die Gruppe ca. 20 min Wartezeit. Ich hatte nämlich im Hafen aus Versehen einen falschen Koffer mitgenommen und das erst im Hotel bemerkt. Also noch mal zurück zum Hafen! Zum Glück stand mein Koffer noch da, und die Besitzerin des anderen Koffers hatte noch nicht mal was davon bemerkt.

Anschließend ging's in den Nationalpark "Fin del Mundo", wo wir eine Wanderung machten, das südlichste Ende der Panamericana erreichten und eine lustige Schlauchbootfahrt unternahmen. Ushuaia selbst bietet jede Menge Geschäfte und Restaurants, ist aber nicht gerade eine Schönheit. Das Programm für unseren G20-bedingten Extratag lautete: "Kein Programm!" Mal bis 10 auspennen, bis 11 frühstücken ...

Jetzt (01.12.) sitzen wir am Flughafen und warten auf die Maschine nach Buenos Aires, wo wir nach ca. 3-stündigem Flug abends ankommen werden.


Erster Eindruck von Ushuaia - noch von unserem Schiff aus


Hier ist mein Koffer dabei - während der falsche schon in unserem Bus liegt!


Das Postamt "am Ende der Welt". Hier gibt's auch einen schönen Stempel in den Pass


Ein essbarer Pilz (Indianerbrot) befällt die Bäume , er schmeckt aber nach nix! 


Einweisung für die Schlauchbootfahrt

Leider kann ich so manche Fotos von der Schlauchbootfahrt wegen Datenschutz nicht hier einstellen. Wir hatten jedenfalls jede Menge Spaß an Bord. Als die Verantwortlichen dann entschieden, aus Sicherheitsgründen nicht bis zum geplanten Ziel zu paddeln, sondern vorzeitig auszusteigen, wurde es noch lustiger: Wir mussten das Boot über Wiesen und Sträuche ein gutes Stück zurück tragen. Meiner Meinung nach hätten wir die Tour locker zu Ende paddeln können. Zwei andere Boote haben's uns vorgemacht.


Irgendwie sind wir trocken gelaufen: "Things can change fast in Patagonia!"


Das südliche Ende der "Ruta 3" - der Panamericana


Ein gutes Motto für Patagonien


Klare Aussage zu  den Falkland-Inseln


Kirche in Ushuaia


Toller Rückblick auf Patagonien aus dem Flieger nach Buenos Aires


Buenos Aires und Rückflug (01.-03.12.)
(01.12.) Ich hatte ja schon das ungute Gefühl gehabt, dass unser Rückflug trotz eintägiger Verschiebung wegen des G20-Gipfels nicht ganz planmäßig ablaufen könnte. Und danach sieht's jetzt auch aus: Von Ushuaia sind wir zwar pünktlich abgeflogen, aber der Captain hatte schon durchgesagt, dass wir möglicherweise 1 Stunde oder mehr über Buenos Aires kreisen müssen, weil die G20-Delegationen gerade alle abreisen.

Wir konnten dann zwar ohne Warteschleifen erstaunlich schnell in Buenos Aires landen (möglicherweise nur, weil eine Mit-Passagierin einen Kreislauf-Kollaps hatte), aber dann saßen wir am Flughafen fest, weil die Straße gesperrt war, bis das ganze Politiker-Gschwerl weg ist. Unser Busfahrer wartete seit 19:00 Uhr vor dem Flughafen! Um ca. 22:00 Uhr ging's dann endlich los. Auf der Schnellstraße waren alle paar hundert Meter Polizei- bzw. Militärfahrzeuge stationiert und es kamen uns auch noch ein paar Blaulicht-Kolonnen entgegen.

Damit aber nicht genug: Im Zentrum war die Hauptstraße gesperrt und unser Busfahrer musste abenteuerliche Umwege fahren, um überhaupt zu unserem Hotel zu kommen. Seit heute bin ich ein noch vehementerer Gegner dieser Gipfel, die einen Mega-Aufwand verursachen und nur Mini-Ergebnisse bringen - wenn überhaupt!


Die meisten Flüge hatten wohl satte Verspätungen


In der Stadt ging teilweise nichts mehr!

(Update 04.12.) Unser letzter Tag in Südamerika bestand aus einem lockeren Stadtbummel durch Buenos Aires, insbesondere durch den Sonntags-Trödelmarkt in San Telmo, und dem Besuch des bekanntesten Kaffeehauses Café Tortoni. Schon um 13 Uhr (5 Stunden vor Abflug) wurden wird vom Hotel abgeholt. Unsere Reiseleiterin wollte auf Nummer sicher gehen. Und tatsächlich war auf der Autobahn zum Flughafen immer noch jede Menge Polizei und Militär präsent, und die Strecke wurde auch nachmittags immer wieder gesperrt. Wir kamen aber gut durch und nutzten die viele Zeit u.a. noch für ein letztes argentinisches Steak: Trotz Flughafen-Restaurant und Plastik-Besteck: Ein Gedicht!

Unser Rückflug über Frankfurt nach München verlief unspektakulär, in München wurden wir von Christinas Sohn Jakob abgeholt, der sich damit auch einen früheren Feierabend aushandelte: eine klassische "Win- Win"-Situation.

Zwei anderen Mitreisenden erging's nicht so gut: Sie flogen über Sao Paulo zurück, und strandeten dort prompt! Also noch eine Zusatznacht - und noch eine Stadt- besichtigung? Momentan sind sie wohl immer noch unterwegs zu ihren "final destinations" Münster und Wien.


Kirche San Francisco mit ersten Marktständen


Diesen Straßenmusiker haben wir schon mal getroffen


Typischer Stand: Leder- und sonstiger Kram aller Art


Gehäkelte Kakteen gefällig?


Oder eine der vielen Varianten von "Dulce de Leche" ...


... oder vielleicht ein Kupferkessel?


Vor dem berühmten Café Tortoni stehen Touris Schlange


Unsere Zeit war etwas knapp, aber wir kamen doch noch rein!


Unser Flieger (474-8) steht schon lange vorm Abflug bereit ...


... und wir können pünktlich einsteigen


Montag vormittag: Der Flughafen Frankfurt taucht unter uns auf



Ex-Aktuelles
(12.11.) Wir sind unterwegs!   -   Das Schwierigste ist schon geschafft: Die Fahrt mit der S-Bahn von Moosach zum Flughafen    

Claudia hat uns ja netterweise zu Hause abgeholt und uns zum S-Bahnhof Moosach gebracht, wo wir die S-Bahn um 16:36 Uhr nehmen wollten. Daraus wurde leider nichts!

Wegen einer Weichenstörung am Ostbahnhof war mal wieder der gesamte S-Bahn-Verkehr völlig durcheinander. Unsere S-Bahn sollte - je nach Durchsage - zwischen 10 und 30 Minuten Verspätung haben. Wir hatten uns schon mit dem Gedanken befasst, per Taxi zum Flughafen zu fahren. Aber um kurz nach 17 Uhr kam dann tatsächlich eine S1, die uns - mit den üblichen Hürden - zum Flughafen brachte. Am Besucherpark gab's noch mal eine kleine Pause: "Alle Gleise sind belegt, die Weiterfahrt verzögert sich!", so die Durchsage.

So eine erschwerte S-Bahn-Fahrt hat aber natürlich auch ein kommunikatives Potential. Und so stellte ein Mitreisender am Nachbarsitz die Frage in den Raum: "Wann genau hat Deutschland eigentlich aufgehört, zu funktionieren?" Gute Frage!

Inzwischen sind wir in Frankfurt und warten am Gate C16 auf unseren Flug nach Buenos Aires. Was den ÖPNV betrifft, bin ich mir fast sicher, dass er in Südamerika besser funktionieren wird als in München. Aber wir werden sehen ...

Hasta Luego!


Offizielles Startfoto am Flughafen München


(11.11.) Fernflüge und CO2-Bilanz   -   Was taugen Kompensations-Modelle wie atmosfair?

Christina und ich haben ja bei unserer lokalen Mobilität meistens ein ganz gutes Gewissen, weil wir schon seit Jahren elektrisch unterwegs sind, also zumindest lokal emissionsfrei Auto fahren. Und dann setzen wir uns in den Flieger um die halbe Welt, und verursachen tonnenweisen CO2-Ausstoß!

Wenn man ganz konsequent wäre, dürfte man's nicht machen. Denn auch das Argument, dass der Flieger ja sowieso fliegt, egal ob alle Plätze besetzt sind, oder die Maschine halb leer ist, stimmt so natürlich nicht. Aber dann dürfte man sich auch kein argentinisches Steak schmecken lassen, nicht mal in Argentinien! Und eine Kreuzfahrt ist auch alles andere als CO2-neutral, selbst wenn's nur eine Mini-Kreuzfahrt um's Kap Hoorn ist. 

Wir versuchen, einen Mittelweg zu gehen: Erstens machen wir nicht jedes Jahr eine solche Fernreise (könnten wir uns auch finanziell gar nicht leisten!). Zweitens haben wir mit Papaya Tours eine Reiseagentur gewählt, die sich "Nachhaltiges Reisen" auf die Fahnen geschrieben hat und deshalb auch Mitglied im forum anders reisen ist. Und drittens beschäftigen wir uns auch mit Kompensationsmodellen wie atmosfair. Hier ein Überblick über verschiedene Anbieter und deren Ratings.
    

Der CO2-"Footprint" unserer Reise (nur Flüge, ohne Steaks) ist erschreckend: 6,4 Tonnen! Pro Person, wohlgemerkt
Flug Distanz (in km) Emissionen (kg) Kompensation (€)
MUC-FRA-MUC 800 96 10
FRA-EZE-FRA 23.000 5.432 125
AEP-FTE 2.800 391 10
USH-EZE 3.000 491 12
Gesamt 29.600 6.410 157

Wir machen's trotzdem! Die 157 € an atmosfair sind unterwegs, und das Gewissen ist wieder rein (na ja, fast!)   


(10.11.) Wie ist eigentlich das Wetter dort unten? Brauchen wir warme Klamotten?

Wir starten ja in den Sommer auf der Südhalbkugel. Aber wenn man mal nur die Wetterdaten von Bueons Aires und Ushuaia anschaut, sieht man schon, dass Sommer nicht gleich Sommer ist: Während's in Buenos Aires warm aber feucht ist, muss man 3000 km weiter südlich in Ushuaia mit einstelligen Temperaturen rechnen.  


Das Wetter in Buenos Aires (C) wetter.com

Und zwischendrin wird's in den Bergen sicher auch nicht hochsommerlich zugehen!

Die Devise für's Packen lautet also: Auf alles gefasst sein!

Und warme Klamotten? Definitiv JA! 


Das Wetter in Ushuaia (C) wetter.com

(09.11.) Der Count-Down läuft!   -   Alle Formalitäten erledigt   -   Am Montag geht's los   -   Berichterstattung öffentlich
Seit unserer Buchung im März hatten wir uns nicht mehr besonders um unsere Patagonien-Reise gekümmert. Leider hab' ich auch meinen Vorsatz, mit dem Harenberg Sprachkalender jeden Tag ein paar Minuten Spanisch zu lernen bzw. aufzuwärmen, nicht durchgezogen.


Etwas strenger Blick, aber Lachen darf man ja nicht

Im September bekam ich dann einen Hinweis, dass mein Reisepass am 03.03.2019 abläuft. Nicht weiter tragisch, denkt man sich, wenn man eine Gruppenreise gebucht hat und Anfang Dezember 2018 zurück kommt.

Aber nicht so mit Argentinien: der Reisepass muss noch mindestens 6 Monate nach der Einreise gültig sein! OK, ich bin's gleich im September angegangen, und der neue Pass liegt längst in der Schublade - ohne Express-Zuschlag!

Seit gut einer Woche sind auch die schriftlichen Reiseunterlagen samt e-Tickets da.

Die Flugzeiten sind entspannt: Am Montag geht's mit LH erst um 19 Uhr in München los. Um 22:00 Uhr starten wir dann, ebenfalls mit LH, von Frankfurt nach Buenos Aires.


Der Kalender steht auf 08.06.

Ich hatte ja schon angekündigt, dass ich von unterwegs berichten ("bloggen") möchte. Ob's mir gelingt, wird von vielen Faktoren abhängen. Jedenfalls hab' ich mich heute entschlossen, den Bericht in den öffentlichen Bereich zu stellen. Jeder kann also reinschauen, auch ohne Zugangsdaten.  

(12.03.) Unsere Reise nach Patagonien ist gebucht!

Das Thema "Chile" steht ja schon seit Jahren auf meiner geistigen Liste. Die ursprüngliche Idee, mal für ein halbes Jahr dorthin zu fahren, ist derzeit nicht realistisch, vielleicht bleibt sie auch ein Traum.

Ein kürzerer "Schnupper-Trip" stand auch schon länger im Raum, und jetzt war es Christina, die dem Vorhaben Nachdruck verlieh. Ich "zog" zunächst nicht so recht, weil ich mir nicht sicher war, ob ich das lieber als Gruppenreise oder individuell machen wollte, aber letzte Woche haben wir uns dann mal intensiv mit unseren Terminkalendern, mit den günstigsten Reisezeiten für Patagonien und mit einigen Reiseanbietern beschäftigt. Dabei war natürlich Papaya-Tours eine bevorzugte Anlaufstelle, denn mit denen hatten wir 2014 eine fantastische Gruppenreise nach Peru gemacht.

Deren Reise "Argentinien/Chile - Wildes Patagonien" passte von der Länge und vom Programm her, und ein später Herbst-Termin passte auch gut in unsere Kalender. Also haben wir am 06.03. die Reise gebucht, und dabei auch noch zwei Optionen mit reingenommen:

  • den W-Trek im Torres del Paine Nationalpark
  • eine 5-Tage Kreuzfahrt zum Kap Hoorn

Man gönnt sich ja sonst nix ...

Jetzt eröffne ich diese Seite mit dem Ziel, dann auch von unterwegs hier berichten zu können. In den nächsten Monaten wird's noch nicht viele Neuigkeiten hier geben, aber ab November geht's dann los!


Grafik: Papaya Tours


(C) 2018 Gerhard Fenzl